Kawasaki W1-W3
Eine echte Männer Maschine!
Die erste Kawasaki W1 kam 1965 mit dem 650 cc Parallel Twin in Japan auf den Markt, etwas später war sie, weil dafür konzipiert, in Amerika zu bekommen. Unbestätigten Berichten zu Folge wurden 1965 einige Exemplare kostenlos an die amerikanische Polizei geliefert. In Europa war sie zu bekommen, aber leider nicht wirklich populär. Über Detlev Louis konnte man die Kawasaki W1 bzw. W2-SS in Deutschland beziehen. Nicht ganz nachvollziehbar ist allerdings, wie viele bezogen wurden, mehr als 5 Motorräder der W-Reihe? Wer weiß.
Selbst Neckermann hat 2 Kawasaki-W1 und 2 Kawasaki-W2-SS verkauft. Während in Japan die W1 sehr populär wurde, blieb der Erfolg in den USA aus, was nicht nur zuletzt an der Ähnlichkeit zu der BSA A7 lag. Auch preislich war sie im Vergleich zu den importierten Engländern zu teuer. Konkurrenz bekam Kawasaki in dieser Zeit aus dem eigenen Land. Honda brachte 1965/66 die CB 450, einen 2-Zylinder-4-Takter und Yamaha kam mit den schnellen 250er/350er 2-Zylinder-2-Takter Motorräder auf den Markt.
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Kawasaki W1-P Police Werbeprospekt | Kawasaki W1-SA Werbeprospekt von 1971 |
Auch Suzuki mit der T20 mischte mit, ebenfalls ein 2-Zylinder-2-Takter. Hier bahnte sich eine neue Generation ihren Weg. Zu dieser Zeit wollten die wenigsten gemütlich über die Landstraßen fahren, nein, da wollten viele am Gas drehen. Dafür war die Kawasaki-W1 nicht zu haben. Kawasaki hatte den Trend dieser Zeit erkannt und brachte 1966 die A1 Samurai, einen 2-Zylinder-2-Takter mit 250 ccm und 31 PS auf den Markt. Ein Jahr später, 1967, folgte die A7 Avanger, ebenfalls ein 2-Zylinder-2-Takt-Motor mit 350 ccm und 42 PS.
Honda CB 450, Yamaha 350 und Suzuki T500 |
Ein echter Hingucker kam 1968, die H1-Mach-III-500, ein 3-Zylinder-2-Takter mit 60 PS. Alle diese 2-Takter sowohl von Kawasaki als auch den anderen Nippon-Classics vermittelten den Fahrern ein Gefühl, die Landstraße würde zu ihrer persönlichen Rennstrecke – nicht ganz ungefährlich, wenn man die damalige Reifenqualität betrachtete. Von den Straßen ganz zu schweigen. Die Kawasaki Mach III hatte ihren Ruf schnell weg!
Die Kawasaki-W-Modelle blieben weiterhin auf dem Markt. Nach der W1, einem 1-Vergaser-Modell, kamen 1967 noch die Modelle W1-SS, W2-SS und 1968 der W2-TT-Scrambler, jeweils Zwei-Vergaser-Modelle. Außer Tankform und Lackierung bestand die größte Veränderung bei der 1970 herausgekommenen W1-SA darin, dass sie sich nun von links schalten lies und rechts gebremst wurde. Die Kawasaki W1-SAP ein Polizeimotorrad, wurde von 1971 bis 1972 nur 207 mal produziert.
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Modellübersicht von 1968/69 | Kawasaki H1-Mach 3 Werbeprospekt |
Dieses Polizeimotorrad war außer auf dem heimischen japanischen Markt nur noch in Australien für Militärpolizei und Polizei im Einsatz. Mit kleinen Veränderungen und Modifikationen brachte Kawasaki 1972 noch die W3 auf den Markt. Für sie wurden einige Teile, wie die Federbeine, Instrumente und Scheibenbremse, von der 1972/73 herausgekommenen Z1-900, ein 4-Zylinder, der sehr populär werden sollte, übernommen, bzw. vom Design angelehnt. Erst gegen Ende 1974 war dann Schluss mit den Kawasaki-W-Modellen.
Insgesamt wurden die Kawasaki-W-Modelle 26.289 Mal gebaut, davon 639 Scrambler. Ralf Gille hat in seinem Bestand nicht nur komplette Motorräder, Rahmen und Motoren der W1 und W2-Reihe, er ist auch im Besitz einiger W2-TT-Scrambler, sodass das ein oder andere Modell auf Wunsch aufgebaut werden kann.
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Restaurierte Kawasaki W-Modelle: W3/1973, W1/1966, W2-SS/1968-1969, W2-TT/1968, W1-S/1969, und importierte W1-SAP von 1971 |
Noch vieles möglich! |